ColorKey


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	ColorKey
	Was ist an der Kombination aus Farb- und schwarz-weiß Aufnahmen so besonders?	15.01.2025


	Bilder in zwei Ebenen Bewusst gesehen habe ich ein ColorKey (oder CK) zum ersten Mal auf einem Werbeplakat der Berliner Kindl Brauerei. Und war von dem deutlichen Effekt beeindruckt, mit dem das "Kühle Blonde" auf dem Plakat hervor stach. Das Prinzip ist simpel, man kombiniert zwei Fotos, eines in Farbe und eines in schwarz-weiß, miteinander. Im Grunde macht man nichts anderes wie bei einem Rubbellos. Auch da liegen zwei Schichten übereinander, von denen eine teilweise durchsichtig gemacht wird. Nehmen wir als Beispiel "Jeanny". Hier habe ich erst das Farbfoto wie üblich bearbeitet und dann daraus noch ein Exemplar in sw gemacht. Dann habe ich die sw-Version auf das Farbfoto gelegt und mit einem Pinselwerkzeug die Pumps transparent gemacht. Von Hand, ohne eine KI. Je nach Motivgröße und Details kann man "oben und unten" auch tauschen. Das ergibt sich schnell wenn man sieht, in welcher Richtung die Fusion der beiden Ebenen einfacher ist. Das Bild bei 500 oder mehr Prozent Zoom zu bearbeiten, ist relativ einfach gewesen. Die Konturen waren nicht all zu anspruchsvoll. Bei der roten Dahlie war das mit all den Details schon etwas anderes. Das Ergebnis hat mich dann für die Mühe belohnt. Allerdings muss es auch nicht immer eine Kombination aus schwarz-weiß und rot sein. Diese Farben haben nur das beste Kontrastverhältnis, weil rot im Spektrum in der Mitte liegt und der Effekt auch ein Stück weit Wiedererkennungswert hat. Die meisten CKs werden eben in diesen Farben angelegt. Ebenso beliebt sind die New Yorker Cabs, wie sie in leuchtendem Gelb durch die schwarz-weißen Straßenschluchten flitzen. Bei grün oder blau wird es schon schwieriger, da die Farben schnell auf der 1/4 oder 3/4 Position landen - nahe am schwarzen Ende. Das wirkt dann nicht mehr so gut. Auch Farb CKs können eine tolle Wirkung haben. Eines meiner ersten dieser Art war "Am Schleusenufer". Mir gefiel der bunte Spiegel auf dem Wasser, wo doch die Uferbebauung schon alle Graustufen abgebildet hatte. Pro und contra CK Ich für meinen Teil sehe CKs als eine Form von Ausdruck an. Immerhin ist es die künstlerische Bearbeitung von Fotografien, bei der man mit Kreativität etwas erschafft. Diesen Stil mit den Worten abzutun, man wolle damit ein schlechtes Foto noch retten, ist schon ziemlich intolerant und lässt das nötige Kunstverständnis vermissen. Denn gut gemachte CKs können den Betrachter sehr wohl faszinieren. Auch den Vorwurf "schnell mal was zu zusammen zu klatschen" kann ich nicht gelten lassen. Meinen "grünen Baum" z.B., habe ich von vorn herein bewusst mit dem Plan aufgenommen, einem Winterfoto Leben einzuhauchen. Natürlich kann man ganz einfach alle Regler bis auf den Roten auf null ziehen. Das funktioniert aber nicht immer Und beim grünen Baum musste ich es erst gar nicht versuchen. Der Baum war grün - so wie das Schilf, die Hecken und andere Bäume im Hintergrund. Eine Entsättigung auf grün hätte also nichts gebracht. Es blieb nur eine Möglichkeit. Alle Details bei 1000% Zoom mit einem fein eingestellten Pinsel freilegen. Dafür habe ich eine Woche lang jeden Abend 4 bis 5 Stunden investiert. Ich denke hier ist klar, dass es nicht darum ging ein schlechtes Bild zu retten. Es muss auch nicht immer der Klassiker von einem CK sein. 2024 kam ich bzgl. Sepia auf den Geschmack. Ich stellte fest, dass viele Fotos in sw nach der Umwandlung in sepia besser wirkten auch wenn der Ton nicht wirklich wie der klassische Gilb aussah. Dann kam mir die Idee, es mit Kombinationen zu probieren und ganz besonders beim Frühtau war ich begeistert. Die weichen und filigran wirkenden Tautröpfchen sahen im Original schon toll aus. Als ich aber mit dem farblosen Hintergrund das Motiv noch einmal betont hatte, entfaltete das Bild erst seine volle Wirkung. In 120 x 80 cm ist es eine Wucht. Noch mehr als schon zuvor, kam das Blatt der Felsenbirne mit dem zart leuchtenden Morgentau zur Geltung. Jetzt erst war das Bild perfekt

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